Montag, 28. Juni 2010

Krankenkassen-Verwaltungsrat sackt Millionen ein, finanziert durch Prämien

Die Krankenkasse KPT schüttet 54 Mio Gewinn an Verwaltungsrat, Geschäftsleitung, Delegierte und Mitarbeiter aus. Bezahlen tun dies die Versicherten mit ihrer Prämie, wie der Sonntagsblick weiss:

" ... Walter Bosch, der Präsident des Verwaltungsrats (VR) bestätigt: «Mit Ausnahme von Teilzeitangestellten besitzen alle Mitarbeiter, VR- und Geschäftsleitungsmitglieder sowie Delegierte solche Aktien.» An sie will die KPT-Holding 54 Millionen Franken ausschütten. Bezahlt haben die Aktionäre für ihr Investment lediglich gegen 3,6 Millionen Franken. Am meisten kassieren die Chefs:
  • Die sieben VR- und fünf Geschäftsleitungsmitglieder, davon ein Rentner, gehören im Schnitt je rund 2000 Aktien. Sie werden nach der Fusion um gut eine Million Franken reicher sein! Im VR sitzen SVP-Natio nalrat Simon Schenk sowie Rolf P. Jetzer und Walter Bosch. Jetzer ist VR-Präsident der Fluggesellschaft Swiss, Bosch dort sein Vize. KPT-CEO ist Christoph Bangerter. 
  • Die 22 Delegierten halten im Schnitt 300 Titel. Ergibt pro Person einen Gewinn von 170000 Franken. In diesem Gremium sitzt auch der Luzerner SP-Kantonsrat Giorgio Pardini, Vizepräsident der Gewerkschaft Kommunikation. Er halte weniger als 200 Aktien, sagt er. Weitere Mitglieder sind Hugo Gerber, Ex-Präsident der Gewerkschaft Transfair, der Basler Ex-Regierungsrat Hans Martin Tschudi, Beat Kempter vom Verkehrs-Club der Schweiz und Bundesbeamte. 
  • Den 347 Angestellten verbleiben 33 Millionen vom Reibach. Gewinn pro Person: 95000 Franken. Bosch bezieht keine Stellung zu diesen Zahlen: «Es lag nicht an uns, über den Preis der Aktie zu entscheiden. Die Bewertung überprüfte eine von der KPT völlig unabhängige Investmentbank.» Lanciert hat das Abzock-Programm der frühere KPT-Chef Roland Schaer. 2006 gründete er die Mitarbeiterstiftung, die neun Prozent der Aktien der KPT Versicherungen AG übernahm. 80 Prozent aller KPT-Kunden sind auch zusatzversichert. FDP-Ständerätin Christine Egerszegi kritisiert: «Verteilt werden deren Prämiengelder» (siehe Box rechts). ..." 
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ganzer Bericht via Sonntagsblick
Kommentar dazu im gleichen Blatt: 1500% Rendite

1 Kommentar:

  1. Es ist klar und die Spatzen pfeiffen es schon von den Döchern, die Einheitskasse muss her und ist folglich solchen Geschichten wie hier beschrieben nur logisch. Niemand weiss, und niemand kann es begründen, warum man 81 verschienede KK CEO's braucht für eine gesitzlich vorgeschriebene Versicherung. Bei den gesetzlichen Gebäudversicherungen z.B gibt es A) nicht alle Jahre ein Erhögung von 10-20 % und B) niemand fühlt sich vom System übers Ohr gehauen. Die Geschichte geht weiter ...

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