Freitag, 30. April 2010

Der Wert der Arbeit im Verhältnis zum Lohn

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Credit Suisse - Chef Brady Dougan verdiente 2009 alles in allem rund 90 Mio Schweizer Franken, 720 Mal so viel, wie eine Putzfrau. 


Heute wird an der Generalversammlung der CS über diese Boniregelungen hart diskutiert. "Work" nimmt diesen Anlass als Gelegenheit, mal ganz allgemein über den Wert der Arbeit zu schreiben. Dazu beschreibt die Gewerkschaftszeitung noch die Ergebnisse einer Methode, die den Wert der Arbeit im Vergleich zum Lohn berechnet und misst:
" ... Leistung und Lohn – auf den ersten Blick scheint der Zusammenhang selbstverständlich: Den Beschäftigten wird der Einsatz von Hirn und Muskeln und die Führung von Maschinen und Menschen mit einem bestimmten Lohn abgegolten.
Warum aber werden die Leistungen so unterschiedlich bewertet? Leistet der Elektriker so viel weniger als der Maurer, dass er am Monatsende (laut «Lohnbuch 2010») einen Tausender weniger hat? Warum bekommt ein Radiomoderator für sein Geplapper fast doppelt so viel wie eine Flight- Attendant, die dreisprachig eine Horde genervter Passagiere bei Laune halten muss? Pfarrer und Gewerkschaftssekretär verdienen in etwa gleich viel. Ok. Aber warum muss eine Pferdepflegerin 10 Stunden länger arbeiten, um am Monatsende nicht mal die Hälfte des Pfarrerslohns auf dem Konto zu haben? Rätsel über Rätsel.
Sind die Finanzjongleure mit ihren Millionenlöhnen also besonders wertvoll für die Allgemeinheit? Diese Vorstellung hat den linken britischen Think-Tank New Economics Foundation (NEF) nicht ruhen lassen. Sein Motto lautet: «Wirtschaftswissenschaft für eine Welt, in der die Menschen und der Planet zählen.» Die NEF-Leute entwickelten deshalb eine Methode, bei der das jeweilige Einkommen den sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Folgen der Berufsausübung gegenübergestellt wird. So wollen sie den Wert bestimmen, der in einzelnen Berufen der Gesellschaft gegeben beziehungsweise genommen wird. Dass Banker heutzutage in dieser Betrachtung ganz schlecht abschneiden, kann nicht überraschen. Bei unanständig hohen Löhnen trieben sie das Weltfinanzsystem an den Rand des Zusammenbruchs. Die Steuerzahlerinnen und -zahler mussten Milliardensummen zur Rettung der Finanzmärkte aufbringen. Die Banker haben damit ungleich mehr Gemeinschaftsvermögen vernichtet, als sie geschaffen haben. Die NEF-Ökonomen glauben, das genau berechnen zu können. Bei Löhnen zwischen rund 830000 und 16,6 Millionen Franken sollen die britischen Banker für jeden verdienten Franken 7 Franken Wert vernichtet haben. ..."
der ganze Artikel via Work

Donnerstag, 29. April 2010

Goldman Sachs - "Affen moralischer als Banker"

"Wir sind uns keiner Schuld bewusst, wir haben keine Fehler gemacht" die Hauptaussagen der Goldman Sachs Banker vor den US-Senatoren. "news.ch" brachte es auf den Punkt. "Wenn Affen moralischer sind als Banker" lautet der Kommentar über die Anhörung der Goldman Sachs Banker in den USA. Untermauert wird das ganze mit einem Vergleich zwischen Kapuzineräffchen und Bankern:

" ... Doch manche moralische Normen sind tief und unabhängig von Autoritätspersonen und kulturellem Hintergrund verankert. Zum Beispiel das Gefühl für Fairness. Bereits Kapuzineräffchen werden ziemlich sauer, wenn sie ungerecht behandelt werden. Bekommt im Versuchslabor das eine Äffchen im Tausch gegen ein Granitsteinchen ein Stück Gurke, ein anderes hingegen eine viel begehrtere Weintraube, verweigert sich das erste Äffchen, in Zukunft das Steinchen zu geben, obwohl es eigentlich auch Gurke mag.
Die Senatoren am Goldman-Sachs-Hearing waren sich über Parteigrenzen hinweg ziemlich einig, dass Goldman Sachs sämtliche moralische Grenzen der grundsätzlichsten Natur hinter sich gelassen hatte, als es seinen Kunden mit höchster Priorität Investment-Produkte empfahl, die in einer internen E-Mail auf höchster Management-Ebene als «beschissen» (shitty) bezeichnet worden war und auf deren Absturz Goldman Sachs scheinbar spekulierte. 
Es dürfte kein Zufall sein, dass Goldman Sachs auch schon wieder in das nächste Finanz-Erdbeben – die Griechenland-Krise - verwickelt ist. Neben der Aufklärung der ganzen nebulösen Geschäfte wäre es nun wohl vor allem wichtig, grundsätzlichste moralische Wegweiser in der Wirtschaft auch für Grossbanken wieder aufzustellen, die auf ganz einfachen Prinzipien wie: «Ich belüge nicht meine Kunden», oder «Ich helfe niemandem beim fälschen und täuschen» heissen könnten. ..."
der ganze Artikel via news.ch

Dienstag, 27. April 2010

Investmentbanker jagen unsere Benzinpreise hoch

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Investmentbanker lösten die Finanzkrise aus. Nun jagen die gleichen Banker mit Spekulationen die Benzinpreise in die Höhe.

Schweizer Autofahrer zahlen rund eine Milliarde zu viel für das Benzin, weil Investment-Spekulanten den Benzinpreis hochjagten. Das Gutachten eines Erdölexperten zeigt, dass der Benzinpreis eigentlich 20 Rappen tiefer liegen müsste. Die Konsumentenzeitschrift "Saldo" nennt die Facts: 

" ... Weil Banken und Investmentfonds den Preis für Rohöl an den Börsen seit Januar 2009 massiv in die Höhe getrieben haben, kostet der Liter Benzin 20 Rappen zu viel. Dieses Fazit zieht ein Gutachten des Hamburger Erdölexperten Steffen Bukold für die deutschen Grünen, das saldo vorliegt. So hat sich der Ölpreis in 16 Monaten mehr als verdoppelt – von rund 40 US-Dollar auf 85 US-Dollar je Fass Anfang April. Dieser Preiszuschlag geht laut dem Gutachten von Bukold zu einem erheblichen Teil auf Börsenspekulationen zurück.
Der Rohölpreis hätte eigentlich stagnieren oder fallen müssen. Denn laut dem Gutachten gab es 2009 ein Überangebot an Rohöl, während die Nachfrage wegen der Wirtschaftskrise einbrach. Der Preis stieg trotzdem. Der Grund: Laut Bukold kauften Finanzinvestoren wie Hedge-Fonds und Banken im grossen Stil an den Börsen sogenannte Öllieferkontrakte. Mit diesen sichert sich der Käufer auf dem Papier eine bestimmte Menge Öl, die erst noch gefördert werden muss. ..."
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Quelle: "Saldo" Printausgabe 28.4.2010

Warteschleifen-Abzockern soll es an den Kragen gehen

Wer kennt sie nicht, die tollen Hotline-Services der Mobilfunkanbieter? Bei denen man immer weiter verbunden wird oder andauernd eine andere Zahl drücken muss, bis man vielleicht bei der richtigen Rubrik gelandet ist. Wer hat dabei nicht schon einen zweiten Durchgang starten müssen, weil er bemerkte, dass die Eingabenummer zum falschen Bereich führte. Selbstverständlich alles kostenpflichtig. Wie der Blog "seetv" in einem Bericht über die Sendung "hart aber fair" berichtet, wolle die deutsche Verbraucherschützerin diesem Abzockertreiben mit Warteschlaufen ein Ende setzen. Er gibt auch gleich noch Tipps, wie man sich bei solchen Diensten verhalten soll:
" ... Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ilse Aigner, machte eine gute Figur und redete Klartext: „Die Firmen, die mit langen Warteschleifen Geld verdienen wollen, sind Abzocker!“ Bei Tests der Redaktion von „hart aber fair“ hatte man zum Beispiel beim Mobilfunkanbieter O2 eine Warteschleife von 11 Minuten und der Internet- und Mobilfunkanbieter 1 & 1 schaffte sogar satte 23 Minuten! Diesen Warteschleifen will man jetzt gesetzlich auf die Pelle rücken, denn Ilse Aigner berichtete, dass man ein Gesetz in der Vorbereitung hat, das die Gebühr erst ab dem Zeitpunkt, wenn man mit einem Mitarbeiter spricht, erhoben werden darf. Abzocke gibt es aber auch ohne Warteschleifen, denn die Telekom nimmt für die Telefonauskunft 1,99 EURO je angefangene Minute und selbst bei Verbraucherzentralen sind Sie mit 1,50 – 1,86 EURO je Minute dabei. Tipp: Telefonieren Sie nicht mit kostenpflichtigen Hotlines, sondern schreiben Sie, wo es möglich ist, eine Email. Wenn die über den Button „Kontakt“ nicht angeboten wird, schauen Sie doch einfach im Impressum nach und verwenden die dort genannte Adresse."
der ganze Bericht via SeeTV

Montag, 26. April 2010

Schweizer CEO nur für Boni gut (Europäische Vergleichsanalyse)

Der Titel oben stammt nicht von mir. Damit drückt die "Sonntagszeitung" das Fazit aus, das sie aus einem Analyse-Report zieht, der Leistung und Entlöhnung der Topshots europäischer Unternehmen miteinander verglich. Ernüchternd das Ergebnis für Manager aus der Schweiz aus der Analyse des Beratungsunternehmens Hewitt Associates («Report on 100 Eurotop Directors Remuneration 2010»). Dazu die Sonntagszeitung:
" ... Im internationalen Vergleich verdienen hiesige Topmanager und Verwaltungsräte am besten. Die Analyse des Beratungsunternehmens Hewitt Associates («Report on 100 Eurotop Directors Remuneration 2010») zeigt, dass Schweizer Blue-Chip-Unternehmen ihre Chief Executive Officers doppelt so gut entlöhnen wie ihre Pendants in Frankreich, etwa Axa, Danone, LVMH & Co. Die Gesamtentlöhnung eines Konzernchefs liegt hierzulande im Mittelwert (Median) bei 6,2 Millionen Euro und auf Platz eins im europäischen Vergleich. Der Befund der Analyse, auch der in der Schweiz hohe Anteil variabler Vergütungen, deckt sich mit den Beobachtungen anderer 
Doch wie steht es auf der anderen Seite mit der operativen Leistung der global spitzenmässig bezahlten Topshots der Schweiz? Bis vor zwei Jahren konnte man bloss punktuelle Leistungsvergleiche anstellen. Einen systematischen Überblick vermittelt einzig die Zürcher Finanzresearch-Firma Obermatt, die Aberhunderte von Unternehmen gewissermassen zu Olympischen Spielen antreten lässt. Sieger ist, wer seine Mitwettbewerber geschlagen hat. Es genügt nicht, seinen Rekord punkto Bruttobetriebsgewinn (Ebitda) zu übertreffen, wie dies Novartis und Roche Jahr um Jahr gelingt. Anderseits genügt es, weniger schlecht als die anderen zu sein. Wie im Sport zählt einzig die relative Leistung: Wie viele ihrer Konkurrenten konnten die börsenkotierten Schweizer Konzerne abhängen, wenn man Einmaleffekte ausklammert? ...."

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zum ganzen Artikel via Sonntagszeitung

Freitag, 23. April 2010

Abzocker-Firma der Woche: Panini

900 Franken für ein volles Panini-WM-Album

Seit einer Woche kann man wieder Panini-Bilder sammeln. Fussballbilder zur WM 2010. Da sich herausstellte, dass die Schweizer Kinder am fleissigsten sammlen (sprich am meisten Geld für die Bilder ausgeben), habe man die Schweizer Kinder "belohnt": 20 zusätzliche Bilder über die Schweizer Fussball-Nati (müssen gekauft werden, wenn man das Album voll haben will).

Wie dem auch sei, der Ktipp, Schweizer Konsumentenmagazin, hat ausgerechnet, dass ein Album im Schnitt 928 Franken koste. Würde man Glück haben, und gar keine doppelten Bilder kriegen, so koste es immer noch 132 Franken.
Das Magazin liess durch einen Matheamtiker errechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man das Ablum ab einer gewissen Zahl gekaufter Bilder voll kriegt:

" ... Bereits nach zehn Päckchen hat man ziemlich sicher mindestens ein Bild doppelt. Die Wahrscheinlichkeit beträgt 82,7 Prozent, wie der für seine Sportberechnungen bekannte Mathematiker Roger Kaufmann aus Uster ZH vorrechnet:
Nach 514 Päckchen steht die Chance, alle Bildchen zu haben, bei eins zu einer Million.
Nach 602 Päckchen bei eins zu tausend.
Nach 654 Päckchen bei eins zu hundert.
Nach 900 Päckchen hat man 50 Prozent Chance, alle Bilder zu haben – bei Kosten von 900 Franken ist das nicht gerade viel.
Nach 1454 Päckchen ist das Heft mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent komplett. Der Sammler hat dafür jedoch bereits 1454 Franken ausgegeben. ..."


Tipp an die Eltern

Auch wir haben früher gerne gesammelt. Also nicht einfach verbieten.

  • Höchstens ein Sammelevent alle zwei Jahre. Nicht Pokemon und WM-Bilder gleichzeitig. 
  • Haben  Sie mehrere Kinder, so überzeugen Sie diese mit diesen Berechnungen, dass es klüger wäre, zusammen für ein Album zu sammeln. Als Entgegenkommen liege nach den Spielen noch ein bebildertes Buch über die WM 2010 drin. 
  • Vergleichen Sie die Preise. In der Schweiz kostet je nach Anbieter das Fünferpack zwischen 80 Rappen (Denner, Interdiscount, Athletikum) und einem Franken (Zeitschriftenauslagen, in der Schweiz meist Kiosk genannt)  

Liebe Banken-Bosse, die Gewinne verdankt ihr dem Staat, nicht euren Leistungen

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Unglaublich, eine Bank um die andere präsentiert hervorragende Quartalsergebnisse und rühmt sich, gut gearbeitet zu haben, vergisst dabei aber wohlweislich, dass es in erster Line der Staat war, der ihnen diese Steigerung ermöglichte.

Hohe Löhne und hohe Boni seien gerechtfertigt, sie hätten die Leute zu guter Arbeit ermuntert, meinte u.a. heute Credit-Suisse Abzocker Brady Dougan (Verdienst 70 Mio) gegenüber dem Schweizer Fernsehen:

           " ... Dougan gab sich überzeugt, dass ein gutes Ergebnis eine gute Vergütung rechtfertige. «Ich finde es schwierig, das Kompensations-Thema vom Leistungs-Thema abzukoppeln.» Dass die Credit Suisse so gut durch die Krise gekommen sei, liege auch daran, dass sie ein gutes Vergütungssystem habe. «Das hat uns erlaubt, gute Leute zu motivieren, das richtige zu tun.» ..."

Liebe Banker

Euern Gewinn verdankt ihr in erster Linie dem Staat, also dem Steuerzahler, nicht eurem Wirken. Ihr kriegt von den Staatsbanken Geld zu praktisch 0%. Damit erwirtschaftet ihr rund 4% Gewinn oder kauft sogar griechische Staatsanleiehen zu 6-7 Prozent. Da ihr gleichzeitig noch mit CDS spekuliert (Versicherungen für diese griechischen Papiere), geht ihr kein Risiko ein. Eure Boni sind alles andere als gerechtfertigt. Das Perverse an der ganzen Sache ist, dass ihr bereits wieder horrende Boni und Löhne kriegt und Millionen Leute wegen euch (Verursacher der Finanz- und Wirtschaftskrise) arbeitslos sind. Aber ich weiss, das kümmert euch nicht. Eurer Image und eure Verantwortung scheint euch egal. Hauptsache der Zaster fliesst in eure Geldbörsen.

Mit freundlichen Grüssen
Der Abzocker-Watch-Blog


"... Dougan zeigte sich überzeugt, dass auch die Aktionäre an der kommenden Generalversammlung, die Arbeit der Credit Suisse schätzen würden und damit das neue Vergütungssystem akzeptieren würden."

Mittwoch, 21. April 2010

Novartis zockt mit Schweingrippen-Impfstoff ab, den niemand mehr braucht

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Novartis-Chef Joe Jimenez, kaum im Amt, 383 Jobs weg










Novartis machte trotz Finanzkrise im ersten Quartal Milliarden-Gewinne, dank der Auslieferung von Schweinegrippenimpfstoff, den eigentlich niemand mehr braucht.

Während der Schweinegrippenhysterie war der Bestellungseingang so gross, dass Novartis durchsetzen konnte, dass keine Rücktrittsklauseln möglich waren. Somit kann Novartis heute noch Pillen ausliefern und Millionen daran verdienen, während die belieferten Staaten bereits daran sind, die vorrätigen Pillen zu vernichten. Alleine die Schweiz muss Novartis und GlaxoSmithKline Rechnungen von über 84 Mio Schweizer Franken begleichen. Der Konzernumsatz von Novartis konnte auf 12.4 Mia Dollar gesteigert werden. Die Einnahmen dank der Schweingrippe vervierfachten sich auf 1.1 Mia Franken.


Die Schlagzeilen dieser Tage rund um den Pharmakonzern Novartis könnten aussagekräftiger nicht sein. Tolle Gewinne einfahren, massenhaft Leute entlassen:

Wie gewohnt, wirtschaftlich staubtrocken formuliert dies die Finanzpresse:
Novartis toppt die Erwartungen im ersten Quartal (Cash)
Novartis baut in den USA im Pharma-Bereich rund 380 Stellen ab (Cash)
Klar auf den Punkt bringt es die Boulevard-Presse:
Dank Schweinegrippe: Novartis verdient Geld wie Heu

Und noch ein Blick in die Schaffhauser Nachrichten:
" ... Das Bizarre: Während die Welt die Vernichtung des nicht gebrauchten Impfstoffs plant, liefern die Pharmafirmen diesen weiterhin aus. Novartis hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres einen Umsatz von 1,1 Milliarden Dollar mit Schweinegrippeimpfstoff erzielt. Das ist mehr als im gesamten letzten Jahr. «Der grösste Teil der erfassten Umsätze betraf Lieferungen, die im ersten Quartal im Rahmen von Lieferverträgen aus dem Jahr 2009 erfolgten», schreibt Novartis in einer Mitteilung. Die Regierungen haben im letzten Jahr also viel zu grosse Bestellungen getätigt, die sie jetzt nicht mehr annullieren können. Die Schweiz hat zuletzt im Februar eine Lieferung von GlaxoSmithKline und im Januar eine von Novartis erhalten, wie Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim Bundesamt für Gesundheit, sagt. «Wir haben diese Dosen nicht zusätzlich bestellt», stellt er klar, «sondern im Juni eine Gesamtbestellung getätigt, die zeitlich gestaffelt ausgeliefert wurde.» Die Schweiz habe 13 Millionen Dosen bestellt, um 80 Prozent der Bevölkerung mit den zum Zeitpunkt der Bestellung empfohlenen zwei Dosen versorgen zu können."

Dienstag, 20. April 2010

Raiffeisen: Wenn nicht Boni, dann halt horrende Sozialleistungen

Verwaltungsräte von Banken und Unternehmen sind einfallsreich, wenn es darum geht, sich selbst oder den sogenannten Top-Kadern Millionen zukommen zu lassen.

Raiffeisen-Chef Vincenz, erhielt ungef. 1.1 Mio Franken Sozialleistungen


Da Boni momentan arg in Verruf geraten sind,  versucht man es mit weniger auffälligen Methoden, wie zum Beispiel bei der Raiffeisen-Bank. Bereits 2009 wurde Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz kritisiert, wegen
Helikoptergeschäftsreisen in der Schweiz,  weil er zum EM-Final mit dem Privatjet flog und sich einen teuren Dienstwagen mit Chauffeur leistet. Nun deckte die Sonntagszeitung (Printausgabe) auf, dass die Geschäftsleitungsmitglieder der Raiffeisen-Bank Sozialbeiträge in der Höhe von 2,78 Millionen Franken erhalten.


1.8 Mio hätte der Raiffeisen-Chef 2009 verdient, gab die Bank offiziell an. Die Sonntagszeitung berechnete, wie hoch sein Verdienst, inklusive Sozialleistungen, wirklich ist:

" ... Was auf das Zweite-Säule-Konto des CEO fliesst, dürfte in die Hundertausende gehen. Zum Vergleich: Daniel Previdoli, Leiter Privatkunden und höchstbezahlter ZKB-Manager, erhielt 2009 ein Salär von 1,82 Millionen Franken sowie 180 665 Franken Sozialleistungen. Bei der Raiffeisen geht es um ganz andere Beträge. Zieht man von den 2,78 Millionen Franken rund 400 000 für die AHV ab – gemäss GLLohnsumme –, so bleiben 2,4 Millionen für die PK. Teilt man dies durch die Anzahl GL-Mitglieder (8), ergibt sich ein Schnitt von 300 000 Franken pro Mitglied. Realistischer dürfte jedoch eine asymmetrische Verteilung der Gelder sein. Geht man davon aus, dass sieben GL-Mitglieder je rund 180 000 Franken bekommen, bleiben über 1,1 Millionen Franken für Vincenz. Sein Gesamtlohn steigt so auf rund 3 Millionen Franken – oder höher. ... "

Tricks gegen GEZ-Kontrolleure

Gebühren für den Radio und TV-Empfang sind lästig, findet die "Westfalen-Nord" - Seite.  
"Es ist allgemein bekannt dass es in Deutschland gewisse Institutionen gibt, die beim Bürger nicht sehr beliebt sind. Dieses kann vielerlei Gründe haben. Zum einen ist es die Geldgier für wenig Gegenleistung, welche diesen Institutionen tagtäglich Millionen von Euros in die Tasche spielen. Zum anderen die Sinnlosigkeit als solches. Und zu guter letzt die Dreistigkeit mit welcher das Geld (in Gestalt von Verträgen) eingetrieben wird. Vereinen wir all diese Schlagwörter, kommen wir um ein Institut nicht drum herum, die GEZ."
Die "national und sozialistisch" orientierte Seite (warum verlinke ich wohl nicht?),  gibt konkrete Ratschläge, wie man bei der GEZ nicht auffällig werden kann: 
  1. Sie kommen und klingeln: Na und? Auf keinen Fall reinlassen. Sie dürfen nämlich gar nicht.
  2. Sie verschicken Briefe: Ignorieren.
  3. Bloß nicht mit denen diskutieren, jegliches Diskutieren fassen die als Zustimmung zur Gebührenzahlung auf, automatisch.
  4. Wenn sich jemand abmeldet, nicht locker lassen, und vorallem: nicht einschüchtern lassen. Die sind nur impertinent.
  5. Wenn man doch erwischt wird: es gibt schlimmeres, der worst case ist, dass man nachzahlen muss wenn die einem nachweisen können, dass man die letzten 10 Jahre oder wie auch immer schwarz im Internet war. Aber eigentlich können sie einem nie etwas nachweisen, ausser, man gibt etwas zu.
Mehr solcher Tipps und Tricks findet man auf deren Seite.

Samstag, 17. April 2010

Bekannte Blogs von Content-Klau im grossen Stile betroffen

Immer wieder trifft man auf Web-Seiten, die ungefragt ganze Blogbeiträge, wenn nicht gar ganze Bloginhalte in ihren Blog übernehmen.

Eine ganz dreiste Variante von Content-Klau betreibt der angebliche News-Blog  http://de.hadnews.com/.

Der Betreiber übernimmt 1:1  alle Beiträge verschiedener Blogger: Betroffen sind unter anderem bekannte Blogs, wie Gizmodo,  Nerdcore, Selbständig im Netz und Lupe, der Satire-Blog.  Die beklauten Blogs laufen in einer Rubrik der rechten Spalte als "Contributors" und werden oberhalb des geklauten Beitrages als "Einsteller" aufgeführt. Damit wird der Eindruck erweckt, diese "Lieferanten" seien mit dem Abdruck des Beitrages völlig einverstanden, ja, sie hätten diesen sogar eigenhändig eingestellt. Als Beispiel wird im Screenshot Peter Glaser (Glaserei-Blog der Stuttgarter Zeitung) als angeblicher Einsteller aufgeführt):


Einige der beklauten Blogbetreiber scheinen den Diebstahl bemerkt zu haben, wie Lupe (Lupe, der Satire-Blog) auf Anfrage versicherte. Er selbst werde den hadnews-Betreiber per Email bitten, den Inhalt seines Blogs nicht mehr zu übernehmen. Er wisse jedoch von Christoph Berger (Basic-Thinking), dass der hadnews-Betreiber auf Mails in seinem Kontaktformular nicht reagiere. Noch offen ist, ob einer oder mehrere betroffene Blogger rechtlich gegen den Blog-Betreiber vorgehen, wenn die "Bitten" nicht fruchten. 

Update: 
Lupe hat eine automatisierte Antwort auf sein Mail erhalten und schickte mir diesen Screenshot: 



Der Abzocker-Watch-Blog bleibt dabei: Die Hadnews-Seite ist nicht als persönliche Feedreadleser-Seite aufgemacht. Hier wird den Besuchern vorgegaukelt, es handle sich um einen Blog mit eigenständigen Beiträgen, eingestellt von (posted by) bekannten Autoren der Bloggerszene. Das Ziel von "hadnews" ist klar ersichtlich: Mit Beiträgen bekannter Blogger lassen sich Werbeplätze besser vermarkten. Angefangen bei normalen Google-Werbungen bis hin zur Banner-Werbung. Oder anderes ausgedrückt lautet das Motto von Hadnews: Dank fremdem Content Geld verdienen. So einfach ist dies. 
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Was tun, wenn man von Content-Klau betroffen ist. Ein paar Tipps dazu via Weblog ABC

Freitag, 16. April 2010

Wenn sich Abzocker als Verbraucherschützer tarnen

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Spammer und Abzocker im Internet werden immer dreister. Einige tarnen sich scheinbar bereits als Inkassobüro im Dienste des Verbraucherschutzes, wie die "Abzocknews" feststellten:
"Nach eigener Beschreibung ist die Collectus Gesellschaft für Forderungsmanagement und Inkasso mbH ein Inkassobüro aus Frankfurt, welches sich für Verbraucherrechte einsetzt und Sie über Straftaten und Betrug im Internet informiert"
Abzocknews wurde jedoch zu Recht skeptisch uns suchte nach dem Betreiber:
"Das birgt natürlich enormes Potential für dieses neue, verbraucherfreundliche Inkassobüro um sich einzusetzen und Informationen zu sammeln. Da möchte man dem Geschäftsführer doch am liebsten gleich ein persönliches Dankeschön, für das Engagement, übermitteln, doch leider findet sich im Impressum weder eine Telefonnummer, noch Angaben zu einem verantwortlichen Ansprechpartner."
Und siehe da, eine Spammer-typische Kontaktemail und eine Recherche im Handelsregisterauszug zeigten, welche Person hinter der Gesellschaft steckt:
"Glückwunsch, eine wirklich steile Karriere die Herr Christian Riebold mittlerweile vorweisen kann - auf Abzocknews.de finden sich (nur zur Person) die folgenden Einträge:
10.01.2010: Die dreisten Drohungen der Vanus Limited für Downloadkoenig.com
31.12.2009: Warnungen vor Forderungen der CBS Collect Billing Solutions GmbH
13.10.2007: Abo-Fallen: Die Tricks der Internetabzocker werden raffinierter"
Absolut stossend, dass jene Stellen, die Inkassolizenzen vergeben, wie in diesem Falle die OLG-Frankfurt, vor der Lizenzvergabe scheinbar kaum Recherchen über die Hintermänner anstellen, wie die Abzocknews an Beispielen aufzeigt.
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 den ganzen, sehr aufschlussreichen Beitrag via abzocknews

Mittwoch, 14. April 2010

Obligate Ostern-Abzocke an Tankstellen

Mineralölfirmen haben es sich zur Gewohnheit gemacht, über Ostern die Autofahrer schamlos und ohne triftigen Grund abzuzocken.
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Um mehr als 10 Prozent hat bei etlichen Tankstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz der Kraftstoff aufgeschlagen. Noch heute sind die Preise wesentlich höher als vor Ostern. Was meinen die Benzinlieferanten zum Vorwurf, die Preise über Ostern künstlich hoch zu jagen? Die Wirtschaftswoche (WiWo) wollte es genauer wissen:
" ... Die Mineralölgesellschaften geben sich unterdessen keine große Mühe, die Vorwürfe zu entkräften. Dabei gibt es viele Argumente, die gegen die angebliche Preistreiberei sprechen. Doch letztlich brachten auch die Ergebnisse einer Überprüfung des Bundeskartellamts keine Entspannung: Nach Ansicht der Wettbewerbsbehörde ist den Mineralölkonzernen derzeit kein Vorwurf zu machen."
Im Computerzeitalter lässt sich alles statistisch messen und auswerten. So auch das Image von Unternehmen. Das Image der Tankstellen hat über die Ostertage beträchtlich gelitten:
" ... Wie sehr die verschiedenen Tankstellenketten unter der öffentlichen Diskussion leiden, zeigt eine aktuelle Imageanalyse auf Basis des Markenmonitors YouGov BrandIndex. Demnach haben zahlreiche Marken in den vergangenen Wochen deutliche Imageverluste erlitten. So sanken etwa die Imagewerte der Marke Aral im Vergleich zu den durchschnittlich im Januar erzielten Werten um mehr als 30 Prozent (15 BrandIndex-Punkte) auf aktuell nur noch 33 Punkte. Die schwächer positionierte Marke Shell litt sogar noch stärker: Die Imagewerte von Shell halbierten sich und bewegen sich nun auf einem Niveau von etwa 13 BrandIndex-Punkten. Es wundert nicht, dass von den Befragten insbesondere das Preis-Leistungs-Verhältnis der Anbieter kritisiert wird ..."
der ganze Artikel hier

Dienstag, 13. April 2010

DJ Bobo: "Wundere mich, dass Abzocker noch nie eins in die Fresse kriegten"

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Der Schweizer Showstar DJ Bobo wurde in einem Interview mit der Aargauer Zeitung so nebenbei zur Abzockerdebatte, den hohen Boni und den hohen Löhnen befragt. die passage, in der es um bankenabzocker ging: 
  • Sie sind sicher der reichste Schweizer Popmusiker? Lässt Sie die Diskussion um die Banker-Boni kalt?
  • DJ Bobo: Zuerst: Von solchen Summen kann ich nur träumen. Und: Ich rege mich über die Millionen-Boni fürchterlich auf. Diese Summen sind so abstrus, so jenseitig, so ungerecht. Das hat gar nichts mit der Leistung dieser Herren zu tun. Ich ärgere mich vor allem auch als KMU. Als Unternehmer trage ich mit meiner Firma ein grosses finanzielles Risiko. Dagegen kassieren die Banker nur.
  • Was ist zu tun?
  • DJ Bobo: Die Medien haben hier eine ganz wichtige Funktion. Die Diskussion muss so lange weitergeführt werden, bis das korrigiert ist. Ich bin kein Anhänger von staatlichen regulatorischen Massnahmen, aber hier muss eingegriffen werden. Die Boni sind so pervers, so dekadent, dass ich sogar um den sozialen Frieden in der Schweiz fürchte. Ich wundere mich, dass noch nie etwas passiert ist, dass noch nie ein Banker eins in die Fresse gekriegt hat.. .oder noch schlimmer.

 das ganze interview hier

UBS: 323 Jahre arbeiten für Grübels Jahreslohn

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Wie viele Jahre muss der am wenigsten verdienende Angestellte einer Firma arbeiten, bis er den Jahreslohn des Topverdieners erarbeitet hat?

Momentan wird in der Schweiz für eine Initiative der Juso (Jungsozialisten) Unterschriften gesammelt. Die Juso will mit der Volksintiative "1:12" erreichen, dass in einem Unternehmen, der höchste Lohn höchsten 12 mal so hoch sein darf, wie der Jahreslohn jenes Firmenangestellten, der in demselben Betrieb am wenigsten verdient. Bislang ist ein Drittel, der zu sammelnden Unterschriften beisammen. Unterschriftenbögen können hier bezogen oder heruntergeladen werden: 1:12 Initiative der Juso

Die Sonntagszeitung (Printausgabe) meinte dazu:
" ... Obwohl Mässigung angesagt wäre, hat der UBS­-Verwaltungs­ rat dem Management traumhafte Vergütungen durchgehen lassen. Auf der anderen Seite gingen 12 500 Jobs verloren. Die Lohnschere hat sich extrem geöffnet. Das Verhältnis des tiefsten Salärs zum Lohnaufwand für den Kon­zernchef beträgt 1 zu 323. Ein UBS­-Mitarbeiter auf dem un­tersten Lohnniveau müsste also 323 Jahre lang malochen, um gleich viel zu verdienen, wie Os­wald Grübel letztes Jahr bezogen hat, nämlich 16 Millionen Fran­ken (samt Antrittsbonus von 13 Millionen). Unter Grübels Vorgänger Mar­cel Rohner betrug die Relation 2008 noch 1 zu 38 ..."
Man darf gespannt, sein, ob die Vergütungsregelung der UBS an der morgigen Generalversammlung von den Aktionären abgesegnet wird. Vieles deutet darauf hin, dass es knapp werden könnte und sogar die Decharge-Erteilung für die UBS-Führungscrew der Jahre 2007 und 2008 abgelehnt wird. Für Konzernchef Oswald Grübel und Verwaltungsrats-Präsident Kaspar Viller dürfte es danach eng werden. Insider vermuten, dass sie danach zurücktreten würden.

Ausführliches zum Debakel um die UBS und deren morgige Generalversammlung via "Lupe, der Satire-Blog":
" ... bundesrat kaspar villiger hat als verwaltungsrats-präsident der ubs versagt. er tritt kaum in erscheinung, hat seine crew nicht im griff und dient konzernleiter oswald grübel höchstens als abnickende marionette. die ubs braucht einen verwaltungsratspräsidenten mit rückgrat und durchsetzungsvermögen."
Der ganze Lupe-Artikel: UBS: Grübel und seine abnickende Marionette Villiger müssen weg

Samstag, 10. April 2010

Arbeiterwohlfahrt zockt mit 1-Euro-Jobs ab

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1.50 Euro die Stunde den Arbeitern bezahlen, 9.20 Euro von den Kunden einkassieren, ein tolles Geschäft für AWO.

Dass Banker und Verwaltungsräte abzocken, das weiss unterdessen jedes Kind. Dass aber auch gemeinnützige Unternehmen wie die AWO (Arbeiterwohlfahrt) dabei nicht hinten an stehen, ist eher neu. RP-Online schreibt dazu:
" ... Sie kümmern sich um ältere und behinderte Menschen. Sie lesen ihnen vor, begleiten sie bei Spaziergängen oder erledigen kleinere Besorgungen. 30 Harz-IV-Empfänger beschäftigt die AWO für diese Aufgaben und zahlt ihnen dafür 1,50 Euro pro Stunde. Daran hatte bis jetzt auch niemand etwas auszusetzen.

Einige der so genannten Ein-Euro-Jobber sollen auch für Putzdienste eingeteilt worden sein. Das stieß und stößt bei vielen gleich zweifach auf. Erstens: Für Reinigungs- und Hauswirtschaftsarbeiten findet man auch sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Und laut Gesetz dürfen Ein-Euro-Jobs keine regulären Stellen vom Arbeitsmarkt verdrängen. Zweitens: Während die Awo-Beschäftigten für ihre Putztätigkeit 1,50 Euro pro Stunde erhielten, soll das Sozialunternehmen seinen Kunden 9,20 in Rechnung gestellt haben."
Dem Vorwurf, hier Abzockerei zu betreiben, entgegnet Uwe Bohlen, Geschäftsführer des AWO-Kreisverbandes:
"Wir haben keine Gewinne damit gemacht." Die Einnahmen bei den gelegentlichen Putzdiensten von Hartz-IV-Empfängern flössen in die Gesamtkalkulation. Die sei bei der Arge bekannt und habe bisher nie zu Beanstandungen geführt.
Die AWO ist bei weitem nicht der einzige Wohlfahrtsverband, der mit 1-Euro-Jobs wirtschaftet.
Der letzten Aussage von Frau Bühler bleibt eigentlich nichts anzufügen.
" ... Sylvia Bühler, bei der Gewerkschaft Verdi zuständig für das Sozial- und Gesundheitswesen, sagt, dass es bei allen Verbänden Gliederungen gebe, deren Verhalten gegenüber den Mitarbeitern nicht zu den Grundsätzen eines Wohlfahrts- und Sozialverbandes passe – egal ob Awo, DRK, Caritas oder Diakonie. Sylvia Bühler: "Ein-Euro-Jobs vernichten reguläre Arbeitsplätze und gehören endlich abgeschafft."
mehr dazu via RP-online

Freitag, 9. April 2010

AIG, mit 180 Mia gerettet, zockt bereits wieder ab

Chartis, AIG-Nachfolger zockte Kunden ab

Die American International Group, Inc. (AIG), großer international tätiger Versicherungskonzern mit Hauptsitz in New York konnte nur überleben, weil sie von der US-Regierung während der Finanzkrise 2008 mit 180 Milliarden Dollar unterstützt wurde. Mit umstrittenen Methoden unnötige Versicherungen verkaufen – das war lange Zeit die Spezialität der AIG. Unter dem neuen Namen "Chartis" macht sie in der Schweiz weiter wie bisher, wie das Konsumentenmagazin KTipp ausführt. Chartis verkauft mit einer fiesen Telefonmasche unnötige Spitalzusatzversicherungen, die nur dem Versicherer selbst nutzen:
Callcenter-Agenten rufen an, um die Versicherung schmackhaft zu machen – sie dürfen aber keine Offerten, keine Prospektunterlagen und kein Infomaterial abgeben. Sie müssen vielmehr gleich eine Police mit den Versicherungsbedingungen und der ersten Prämienrechnung verschicken. «Wenn der Kunde uns im Verkaufsgespräch seine Zustimmung für die Zusendung einer Police gibt, fängt ab diesem Moment die Versicherung an zu laufen», schrieb die Chartis 2009 dem K-Tipp. Man verschicke eine «aktive Police».
Jahrelang hatten die Verkäufer den Kunden weisgemacht, der Vertrag sei am Telefon rechtskräftig zustande gekommen und man müsse die Police zurückschicken, wenn man die Versicherung nicht wolle. Nicht einzahlen, nicht zurückschicken, rät der kTipp. Denn Chartis krebste zurück und versicherte dem kTipp:
"Wir sind der Ansicht, dass während des jeweiligen Telefongesprächs kein Versicherungsvertrag zustande kommt. Der Versicherungsvertrag kommt vielmehr erst bei Einzahlung der Prämie durch den Kunden zustande.»
Mit anderen Worten: Wer Unterlagen von Chartis erhalten hat, muss nichts tun und auch nichts zurückschicken.
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Artikel via KTipp (Registrierung notwendig) kTipp

Donnerstag, 8. April 2010

AHV: Zu hohe Boni und Löhne bezahlt


Boni-Skandale nicht nur bei den Grossbanken: Wie u.a. der Tagesanzeiger schreibt, ist auch eine Altersvorsorge-Einrichtung betroffen: Zu hohe Löhne und Boni.


Selbstverständlich nicht ganz so hoch, wie bei den Grossbanken:
" ... Betroffen ist die Geschäftsstelle des AHV-Fonds in Genf, wo Direktor Eric Breval und sein Team das Vermögen von AHV, IV und Erwerbsersatzordnung verwalten. Auf dieser Stelle haben einzelne Mitarbeiter letztes Jahr Gratifikationen von bis zu 40'000 Franken erhalten, wie mehrere Quellen dem «Tages-Anzeiger» bestätigen. Und dies bisweilen zusätzlich zu einem Fixlohn, der bereits als solcher zu hoch eingestuft wird.
«In der Überklasse eingereiht»
Aufgefallen ist dies der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK), als sie letztes Jahr die Zwischenrevision bei der Geschäftsstelle vornahm. Dabei stellte sie fest, dass «verschiedene Angestellte der Geschäftsstelle in der Überklasse eingereiht sind, was den Bestimmungen der Personalverordnung nur teilweise entspricht», wie es in ihrem Jahresbericht heisst. Unter Überklasse versteht die EFK dabei die höchsten Lohnklassen, in denen der Bund Jahressaläre von 198'000 bis 339'000 Franken bezahlt. Diese Lohnstufen sind in der Regel Amtsdirektoren, Generalsekretären oder hohen Militärs vorenthalten. ..."
Ganzer Artikel via Tagesanzeigers

Hohe Boni bewirken schlechtere Arbeit

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Eine interessante neue Studie zeigt, dass in Aussicht gestellte hohe Boni die Leistung des betreffenden Angestellten negativ beeinflussen. Er erledigt seinen Job schlechter, als sonst.

Ausschnitt aus der erwähnten Studie der "Frankfurt School of Finance & Management":

"... have shown experimentally that large stakes may lead to big mistakes; a phenomenon well known by psychologists that is referred to as choking under pressure. Sometimes, large stakes are implied by the situation itself (and hence cannot be avoided), and most readers will remember opportunities in their personal life they have spoiled due to choking under pressure."
Die Wirtschaftswoche über diese Studie:
"... hohe Boni dominieren die Verträge zwischen Großunternehmen und den von ihnen engagierten Top-Führungskräften. Dabei ist diese Gehaltspraxis durch die Finanzkrise in Verruf geraten. Der Vorwurf: Getrieben von Bonus-Gier haben vor allem Banker mit riskanten Geschäften Milliarden in den Sand gesetzt. Sprechen da etwa neidische Leistungsverweigerer und selbstgenügsame Moralprediger? Nein, nicht nur, denn die Kritik an Bonus-Modellen ist auch aus ökonomischer Sicht berechtigt. Das zeigt eine aktuelle Studie. In Erwartung hoher Boni bringen variabel vergütete Mitarbeiter oft schlechtere Leistung, stellen Christina Bannier und Eberhard Feess fest. Grund ist ein von den Studienautoren als „Choking under pressure“ bezeichnetes Phänomen: Das Risiko, im Falle eines Misserfolgs leer auszugehen, mache die potentiellen Boni-Empfänger nervös."
Quellen:
When high-powered incentive contracts reduce performanc.pdf (studie)
Wirtschaftswoche (bericht v. wiwo.de)
gefunden via kleines nachtbüchlein

Mittwoch, 7. April 2010

Politiker kuschen vor Parteispendern der Banken-Branche

Keine Sondersteuer für Banken, die von den Mia-Staatshilfen profitierten

Einen Rückblick auf Vor-Ostern kann ich mir nicht verkneifen. Es geht um die horrenden Banker-Boni. Die Kommission des Schweizer Ständerates beschloss vor einer Woche, dass es für das letzte Jahr keine Sondersteuer auf Boni geben soll. Sie hatte über eine Motion von Ständerat Alain Berset (SP) zu beraten. Er wollte, dass die Banken ebenfalls einen Anteil der Aufwendungen des Staates (u.a.68 Mia für die UBS) an der Überwindung der Finanzkrise zu leisten haben. 20 Minuten schrieb dazu:
" ... Der Freiburger verlangt in seinem Vorstoss, dass Banken hierzulande verpflichtet werden, für die letztes Jahr angefallenen variablen Lohnbestandteile von über 40 000 Franken eine einmalige Steuer von 50 Prozent zu zahlen. Der Freiburger Ständeherr begründet seinen Antrag damit, dass die Banken während der Finanzkrise direkt oder indirekt vom entschlossenen Handeln des Bundes und der Nationalbank profitierten. An den hohen Kosten hätten sie sich aber nicht beteiligt. Die Lasten müssten nun aufgeteilt werden. Deshalb solle die Schweiz Grossbritannien und Frankreich folgen, die analoge Regeln beschlossen haben. ..."
Die Mehrheit der Kommission, lehnte den Antrag mit 7:3 ab. Pikant an der Sache ist, dass gerade die bürgerlichen Parteien SVP, FDP und CVP in der Vergangenheit einen Grossteil der Parteispenden von den Grossbanken erhalten haben.
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Mehr dazu via 20 Minuten

Dienstag, 6. April 2010

Novartis: Riesen Gewinne und hohe Boni dank Billigjobs

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Der Chemieriese Novartis fährt Jahr für Jahr hohe Gewinne ein. Novartis-Chef Daniel Vasella verdient Jahr für Jahr an die 40 Mio Schweizer Franken (siehe Grafik aus der SZ unten). Sparen muss das gemeine Fussvolk. Novartis baut Feststellen ab und ersetzt sie durch Zeitarbeiter,

Sonntagsblick dazu:
Patricia Huber (30, Name geändert) hatte sich die Stelle bei dem Basler Pharmariesen so gewünscht. Doch Novartis lehnte ihre Bewerbung ab. Kurz darauf erhielt sie den Job doch noch, die Temporärfirma Kelly offerierte ihr die Stelle als Maschinenführerin im Werk Stein. Man versprach mir, mich nach zwei Monaten fest zu übernehmen», erzählt die junge Frau. Heute, zweieinhalb Jahre später, arbeitet Patricia Huber immer noch als Temporäre – an derselben Stelle: «Ich fühle mich betrogen.»
Dies wirkt sich auf den Verdienst aus:
" ...Als Zeitarbeiterin verdient Huber 27 Franken pro Stunde, Ferienanteil inbegriffen. Rita Walde (53), seit zehn Jahren Präsidentin der Personalvertretung im Novartis-Werk Stein, schätzt, dass derselbe Job einer Festangestellten 35 Franken bringen würde, plus gut zehn Prozent Bonus. Verlust für Particia Huber: etwa 40 Prozent! ..."
Rita Walde, langjährige Präsidentin der Personalvertretung kennt die Hintergründe:
"Je nach Auftragslage arbeiten bei uns bis zu 200 Temporäre", erklärt Walde. Viele bleiben über längere Zeit. «Nach drei Jahren müssten sie fest übernommen werden. Meist wird ihnen aber kurz vorher gekündigt», bedauert die Personalvertreterin.
Wie wäre es, sehr geehrter Herr Vasella, wenn sie sich selbst kündigen und sich danach zum Stundenlohn eines Zeitarbeiters einstellen?
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Ganzer Bericht via: Blick

Sonntag, 4. April 2010

OC Oerlikon - Hohe Verluste, saftige Löhne für Manager

Die ehemalige Waffenschmiede Oerlikon Bührle, heute OC Oerlikon hat 2009 einen Verlust von 592 Millionen Franken eingefahren. Damit ist der Industriekonzern nochmals tiefer in die Krise gerutscht als ein Jahr zuvor, als der Konzern ein Minus von 422 Millionen melden musste. Trotz allem sahnen die Manager des Konzernes kräftig ab. Die Wirtschaftszeitung Cash schreibt dazu:
" ... Obwohl OC Oerlikon 2009 zum zweiten Mal in Folge einen hohen Verlust schrieb, hat die Konzernleitung mehr als doppelt so viel verdient wie im Jahr zuvor. Alleine der im September abgelöste Konzernchef Uwe Krüger sackte 6,4 Mio CHF ein.
" ... Insgesamt stieg die Entschädigung der vierköpfigen Geschäftsleitung von 5,1 Mio CHF auf 11,3 Mio CHF. Davon waren 1,3 Mio CHF Bonus. Zusammengezählt betrug der Verlust von OC Oerlikon in den vergangenen zwei Jahren etwas mehr als 1 Mrd CHF ..."
Verlustfrei werden will OC Oerlikon, indem das Unternehmen nebst den im Jahre 2009 abgebauten 2590 Stellen, bis Ende 2011 4000 Stellen abbaut. So einfach geht dies.

Mehr zum Thema: Cash, Schaffhauser Nachrichten

25 Hedgefonds-Manager verdienten 25 Mia Dollar

Sie reiten Unternehmen ohne eigenes Risiko in den Ruin und verdienen im Folgejahr wieder Millionen oder Milliarden: Sodom und Gomorrha im Investment- und Hedgefonds-Banking.

Wie die Zeitschrift "AR, Absolut Return + Alpha" (Link unten) schreibt, verdienten die 25 Topverdienenden unter den Hedgefonds-Manager letztes Jahr zusammen 25 Mia Dollar. Sie schafften es damit, den Rekord aus dem Jahre 2007 sogar noch zu verbessern, obwohl 2009 ein Krisenjahr war.
Die erwähnte Webseite ermöglicht Usern, die sich registrieren, einen Einblick in die aktuelle "2009 Hedge Fund Rich List".  Da ich für die Gratis-Registration zu viele persönliche Daten hätte eingeben müssen, verzichtete ich darauf.
Den Kaiser dieser Hedgefonds-Abzocker stellten wir Ihnen gestern bereits vor: David Tepper, 4 Mia Bonus, was, wie Lupe, der Satire-Blog berechnete, einen satten Stundenlohn von 2 Mio Dollar ergibt.

mehr dazu via AR

Samstag, 3. April 2010

Der Abzocker der Woche: David Tepper (4 Mia Boni)

David Tepper, Kaiser der Abzocker

In jeder Krise und seien diese noch so schlimm, gibt es skrupel- und ethiklose Banker, die davon zu profitieren wissen. Man erinnere sich an die fünf Grossbanken, die Griechenland und andere verschuldete EU-Staaten mit dem Handel von CDS-Papieren bewusst in den Ruin treiben. Infos dazu hier. Wer aber ist momentan der grösste Abzocker der Welt? Die A-Z News kennen den Kaiser der Abzocker.
Der ganze Artikel: A-Z News
" .... Im Vergleich zu ihm ist Credit Suisse-Konzernchef Brady Dougan ein Chorknabe. David Tepper - ein US-Hedgefund Manager der Firma Appaloosa Management - strich 2009 vier Milliarden Dollar an Boni für sich ein. ..."