Montag, 10. Mai 2010

Abzocker werden nervös, ziehen Kritiker vor Gericht

Limberger verdiente trotz mehrstelliger Millionen-Verluste zweier Firmen Millionen-Beträge

Jener Mann, der inzwischen bei mindestens zwei Firmen als Manager für einen riesen Schuldenberg, resp einen grossen Umsatzrückgang verantwortlich war und trotzdem Millionen kassierte (OC Oerlikon, Von Roll), zieht den Initianten der Abzocker-Initiative, Thomas Minder, vor Gericht: Manager Thomas Limberger bemängelt, dass Minder nie erwähnt habe, dass er 20 von 26 Millionen zurückbezahlt habe. Minder nimmt dies gelassen und will sich selbst verteidigen.

Quelle: Sonntagsblick, Printausgabe

7 Kommentare:

  1. Abzocker auch gegen die eigene Mitarbeiter, die gehen Lehr aus. Bonus ist bereits ein Monat verschoben und angekuendigt dass nur einen reduzierten oder gar keinen Bonus gibt.

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  2. Dass Sie Limberger nicht mögen, ist klar. Mich würde jedoch interessieren, von welchen Schuldenbergen Sie hier sprechen. Ein Jahr nach dem Ausscheiden von Limberger aus der Oerlikon sprach das damalige Management vom erfolgreichsten Geschäftsjahr seit langer Zeit (siehe Pressemeldung zum Geschäftsjahr 2007 vom 27. März 2008). Erst danach begannen doch die Probleme! Sind nicht eher die Nachfolger von Limberger dafür verantwortlich? Übrigens: Von Roll hat keinen Schuldenberg. Das kann man dem Geschäftsbericht entnehmen.

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  3. Abzocker-Watch-Blog17. Mai 2010 um 17:48

    Jeder, der zweistellige Boni einstreicht, ist für mich ein Abzocker, es sei denn, die Mitarbeiter werden im Verhältnis zu ihrem Jahres-Fixlohn genauso hoch mit Boni bedient. Hier, wie auch in allen anderen Firmen, nicht der Fall.
    An den Problemen, die nach dem "rechtzeitigen" Abgang von Limberger auftraten, ist dieser wesentlich mitschuld. Limberger war ein Träumer und hatte sich mit seiner «europäischen General Electric» viel zu unrealistische Ziele gesetzt. Ausgewirkt hat sich nachträglich auch, dass er dem Oerlikon-Konzern für viel Geld die doppelt so grosse Saurer angehängt hatte, die in der Firmenbilanz viel zu hoch bewertet war.
    Man kann auch mehrmals rechtzeitig abspringen, bevor die negativen Auswirkungen der eigenen Entscheide voll auf die Firma durchschlagen.

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  4. Abzocker-Watch-Blog17. Mai 2010 um 18:05

    Bezüglich Von Roll. Bilanzzahlen waren nicht allzu berauschend: Nettoumsatz -22,6%, operative Betriebsergebnis -99% - der EBIT sank auf -8,5 Mio CHF und der Verlust liegt bei 11,3. (aus NZZ, gemäss Angaben Limbergers)
    Immerhin ziehe die Nachfrage an.

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  5. Man kann über die Höhe von Gehältern trefflich streiten, Das ist immer einen Frage der Perspektive. Wenn es jedoch zu der Bewertung der Fähigkeiten eines Managers kommt, sollten allein die Fakten bemüht werden. Nur auf Basis ALLER Fakten ist eine faire Analyse möglich - Diese vermisse ich hier - Aber das scheint ja auch nicht der Sinn und Zweck dieses Blocks zu sein. Ich werde mich deshalb auf die Suche nach Quellen begeben, die mir einen objektiven Blick auf die von Ihnen angesprochenen Themen ermöglichen.

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  6. Abzocker-Watch-Blog17. Mai 2010 um 23:45

    in den letzten beiden Kommentaren habe ich ein paar Fakten zu ihren Fragen aufgezählt. Sicherlich nicht bis ins letzte Detail.

    Wenn ein Unternehmen Erfolg hat, so wird dieser heutzutage fast nur dem Management zugerechnet, was falsch ist. Der Erfolg kann sich unabhängig von der Leistung des Managements einstellen: Wirtschaftslage, Knappheit eines Produktes (Schweinegrippe-Pillen)etc. Die Reihe liesse sich beliebig fortsetzen.

    Niemand arbeitet so gut, dass er einen 30-Mio-Bonus verdient, da können Sie noch lange nach Fakten suchen.

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  7. Abzocker-Watch-Blog17. Mai 2010 um 23:51

    Ach ja und zum von Ihnen angesprochenen Ziel des Blogs:
    Die Versuchsanlage ist einseitig. Bewusst. Er soll Missstände aufzeigen, aufrütteln, Ist-Zustände hinterfragen lernen und vielleicht sogar ein Umdenken (ethisch, moralisch) bewirken. Allerdings bin ich nicht so naiv, zu glauben, dass er letzteres bewirken könnte. Investmentbanker belehren uns da eines besseren.

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